Erstes Treffen der Schulelternbeiratsvorsitzenden
der Integrierten Gesamtschulen des Kreises Groß-Gerau und des Main-Taunus-Kreises
Sehr geehrte Damen und Herren,
Gestern, am 27. August 2008, trafen sich erstmals in der Gesamtschule
in Kelsterbach die Elternbeiratsvorsitzenden der 10 Integrierten Ge-samtschulen des
Kreises Groß-Gerau und des Main-Taunus-Kreises.
Die Schulen sind: Anne-Frank-Schule, Raunheim, Bertha-von-Suttner-Schule,
Mörfelden-Waldorf, Heinrich-von-Brentano-Schule, Hochheim, IGS Mainspitze, Ginsheim-Gustavsburg,
Martin-Buber-Schule, Groß-Gerau, Martin-Niemöller-Schule, Riedstadt, Friedrich-Ebert-Schule,
Rüsselsheim, Montessori-Grundschule und, Hofheim IGS, IGS Kels-terbach
Im Zuge dieser Versammlung haben die Eltern einstimmig beilegenden
offenen Brief an den Hessischen Kultusminister, Herrn Jürgen Banzer, verabschiedet.
Die Erklärung fügen wir im Wortlaut bei und bitten dar-um sie abzudrucken
bzw. darüber zu berichten.
Die Elternvertreter, die weitgehend von Ihren Schulleitern begleitet
wur-den, kamen zu einem regen Erfahrungsaustausch über die Schulen, die sie vertreten
zusammen. Dabei stellten sie eine Vielzahl von Gemein-samkeiten fest. Alle Integrierten
Gesamtschulen sind auf dem Wege Ganztagsschulen zu werden, was von den Eltern nachhaltig
begrüßt und unterstützt wird.
Es wurde vereinbart, sich künftig in 2-monatigen Abständen
zu treffen und ähnlich wie die Gesamtschulleiter mit der "Initiative Pro
IGS" ein Netzwerk der Elternvertretungen zu bilden.
Das nächste Treffen ist für Anfang November 2008 geplant.
Bei diesem Treffen wollen sich die Eltern besonders mit Fragen des Übergangs von
den Grundschulen in die Sekundarstufe I befassen. Die Eltern fanden das erste Treffen
ausgesprochen konstruktiv und von einer guten At-mosphäre, verbunden mit dem festen
Willen künftig enger zusammen-zuarbeiten, geprägt.
Bei Nachfragen steht Ihnen Herr Harnischfeger, Schulleiter der
IGS Kelsterbach, Frau Pilgenröther, Schulleiterin der Alexander-von-Humbold-Schule
in Rüsselsheim, Herr Friedrich, Schulleiter Martin-Buber-Schule in Groß-Gerau
und Frau Görting, Schulleiterin der IGS Mainspitze zur Verfügung.
f.d.R Birgit von Stern
(Pressebeauftragte)
Gemeinsame Erklärung
der Schulelternbeiratsvorsitzenden der Integrierten Gesamtschulen des Kreises Groß-Gerau
und des
Main-Taunus-Kreises am 27.
August 2008
Die Elternbeiratsvorsitzenden
der Integrierten Gesamtschulen des Kreises Groß-Gerau und des Main-Taunus-Kreises
sind mit dem derzeitigen Umgang des Staatlichen Schulamtes in Rüsselsheim als
auch des Hessischen Kultusministers, Herrn Banzer, mit den genannten Schulen nicht
einverstanden.
"Wir sehen vor allem bei der Zuteilung
der Lehrerstunden bei dem diesjährigen Zuteilungsverfahren eine klare Benachteiligung
der Integrierten Gesamtschulen gegenüber anderen Schulformen durch das Hessische
Kultusministerium. Wir finden es bemerkenswert, dass Herr Banzer in der Lage ist, 62
Gymnasien über Nacht je 1 ½ Stellen im Mittel zuzuweisen, während
es anscheinend nicht möglich ist, den Integrierten Gesamtschulen den dringend
benötigten und nachgewiesenen Bedarf von je einer Stelle zur Mehrbildung von Kursen
in differenzierten Fächern zuzuweisen".
Auch können die Elternbeiräte nicht
nachvollziehen, dass die Interessen der Integrierten Gesamtschulen in Wiesbaden künftig
nicht mehr durch eine eigene Referentin vertreten werden. Anschaulicher könne
die Benachteiligung der integrierten Gesamtschulen nicht dokumentiert werden.
Außerdem fordern die Elternbeiratsvorsitzenden,
dass die "Notverordnung" aus dem Jahr 1992 aufgehoben wird, nach der die
Klassenobergrenze vorübergehend um drei Schülerinnen und Schüler heraufgesetzt
wird. Es sei pädagogisch dringend erforderlich, dass für Integrierte Gesamtschulen
die Klassenobergrenze wieder auf 27 Schülerinnen und Schüler festgesetzt
werde, wie es die Verordnung vorsehe.
"Unsere Gesamtschulen sind gerade wegen
der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund auf zusätzliche Lehrerstunden
angewiesen. Auch hier wurde die Zuweisung zum Schuljahr 2008/2009 gekürzt, wofür
wir kein Verständnis haben. Man kann nicht auf der einen Seite die Verbesserung
der schulischen Situation der Kinder ausländischer Familien im Munde führen
und andererseits den Schulen zur Förderung die Grundlage entziehen. Wir fordern
daher als Elternbeiratsvorsitzende der Integrierten Gesamtschulen des Kreises Groß-Gerau
und des Main-Taunus-Kreises den amtierenden Kultusminister Herrn Banzer, auf, den Sachverhalt
mit uns in einem direkten Gespräch zu klären und dafür Sorge zu tragen,
dass die von uns vertretenen Gesamtschulen zumindest nicht schlechter gestellt sind,
als in den Jahren zuvor." Außerdem betonen die anwesenden Elternbeiratsvorsitzenden
auch ihr Unverständnis darüber, dass das Hessische Kultusministerium offensichtlich
auf eine Eingabe der Leiter der Gesamtschulen Anfang Juni diesen Jahres überhaupt
nicht reagiert habe. Nicht einmal der Eingang dieses Schreibens sei bestätigt
worden.
"Die Elternbeiratsvorsitzenden erkennen
an, dass die Schulleitungen und Mitarbeiterinnen in den Schulsekretariaten unter enormen
zeitlichen Einsatz versucht haben, für einen guten Start ins neue Schuljahr zu
sorgen. Die strukturellen Benachteiligungen der Integrierten Gesamtschulen in Hessen
können so aber auf Dauer keinesfalls ausgeglichen werden und erfordern unverzüglich
Korrekturen an den Entscheidungen des HKM"
Die Elternvertreter kündigen an, in gezielten
Aktionen die Abgeordneten des hessischen Landtages einzuschalten, da sie deren Unterstützung
einfordern wollen, wenn Herr Banzer trotz öffentlicher Ankündigungen für
einen ruhigen Schulstart nicht reagiere.
f.d.R. Ilona Rübsamen-Blum, Pressebeauftragte
der IGS-Kelsterbach
|