Pädagogische Entwicklungsbilanz der IGS Mainspitze - "Schule mit PEB"
(von B. v. Stern)


Die letzte Gesamtkonferenz des Kollegiums der Integrierten Gesamtschule Mainspitze in diesem Kalenderjahr konnte ein erfreuliches Arbeitsergebnis dokumentieren. Unter Tagesordnungspunkt Nummer 1 der Konferenz stellte Dr. Peter Döbrich vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt die Auswertung der 2. "Pädagogischen Entwicklungsbilanz" (PEB) der IGS innerhalb von 5 Jahren vor. PEB ist ein wissenschaftliches Verfahren zur "Erfassung von Schulqualität". Dabei wird insbesondere das Schulprofil, die pädagogische Zielsetzung, die Lernkultur, Führung und Professionalität des Lehrpersonals untersucht durch Befragung von Lehrern, Schülern und Eltern.



Mit sichtlicher Zufriedenheit konnten die Lehrkräfte erfahren, dass die Bemühungen der letzten 5 Jahre, die Schule den Erfordernissen einer modernen Pädagogik sowie den Erwartungen aus Gesellschaft und Wirtschaft anzupassen, durchaus erfolgreich waren. In diesen Jahren hat sich das Kollegium durch verschiedene Fortbildungsmaßnahmen im Bereich der Unterrichtsorganisation und -methodik sowie einem Training in Qualitätsmanagement und Evaluationstechnik fit gemacht für eine moderne Schule: Das Schulprogramm wird von Grund auf überarbeitet, Schulprofil und pädagogische Zielsetzung geschärft, der Ausbau des Ganztagsbetriebes energisch vorangetrieben.

Die Auswertung der neuen PEB ergebe eine Bestätigung für die Richtigkeit und die positive Wirkung dieser Bemühungen, so Döbrich. So sei der pädagogische Wille der Lehrer zur gemeinsamen Arbeit nach gemeinsamen Zielsetzungen von 90 % des Kollegiums als Leitlinie ihres Unterrichtens bestätigt worden, was sich in Aufstellen und Einhalten gemeinsamer Verhaltensregeln und Unterrichtsprinzipien zeige. Nur so wisse der Schüler, wo es an dieser Schule lang gehe und nur so sei einem Ausspielen der Lehrer durch die Schüler der Boden entzogen, gewonnene Zeit, die dem Unterricht zugute komme. Dass die Schüler dies als durchaus positiv erleben zeigte die Auswertung der Schülerantworten: Nach dem "Schulklima" befragt, ergaben die Antworten der befragten Achtklässler überdurchschnittlich hohe Werte in den Bereichen "Lernfreude" und "Wohlbefinden". Mit diesen Werten werde umschrieben, dass sich die große Mehrzahl der Schüler in ihrer Schule als "sicherem Lernort" wohl fühle und daraus resultiere auch der überdurchschnittlich hohe Wert der "Lernfreude", die Döbrich so interpretierte, dass der Schule aus Schülersicht "eine angenehme und motivationsförderliche Lernatmosphäre" zugeschrieben werden könne.

Die Befragung der Schüler nach der Qualität des Unterrichts in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch ergaben ebenfalls überdurchschnittlich hohe Bewertungen , was sowohl die "Strukturiertheit" des jeweiligen Faches, die "Unterstützung" der Schüler durch die Lehrkraft als auch der "Umgang mit den Hausaufgaben" angeht. Ein schwaches Ergebnis zeigte allerdings die Befragung zum Leseverhalten der Schüler in ihrer Freizeit. Zwei Drittel der Schüler gab an, in der Freizeit "gar nicht" oder "kaum" zu lesen. Das andere Drittel bestätigte zwar, dass Lesen in der Freizeit durchaus "Spaß" mache, doch dies, darüber waren sich die Lehrer mit Döbrich einig, sei eindeutig zu wenig und hier bestehe nach wie vor Handlungsbedarf, allerdings vor allem auch, was die Förderung im Elternhaus betreffe. Schulleiterin Dagmar Görting verwies an dieser Stelle darauf, dass es seit zwei Schuljahren bereits ein intensives Leseförderprogramm ab der 5. Klasse gebe, wobei die Schüler in verschiedenen Lesekompetenzstufen gefördert würden, und sie verknüpfte dies mit der Hoffnung, dass es dann auch zu einer erhöhten Lesemotivation in den folgenden Schuljahren kommen werde. Immerhin bewerten die Schüler das Erlernen von Techniken zum Leseverständnis sowie zur eigenen Textproduktion wiederum überdurchschnittlich hoch.
Alle Durchschnittswerte beziehen sich auf durchschnittliche Vergleichswerte aller anderen Integrierten Gesamtschulen, die an derselben Untersuchung teilgenommen haben. Döbrich lobte insgesamt die Entwicklung der Schule in den letzten 5 Jahren und verabschiedete sich mit dem Rat ans Kollegium: "Arbeiten Sie weiter so!"